Durch Brandenburger Geschichte und Landschaften radeln

Leicht und genussvoll Natur und Sehenswürdigkeiten im Berliner Umland entdecken – eine gute Idee für die kommenden Monate. Am 29. Mai startete der Radring RUND UM BERLIN in seine erste Saison. Er führt über 330km einmal rund um die Hauptstadt, quer durch mehrere Brandenburger Regionalparks. 

Über Feldstraßen gesäumt von alten Obstbäumen geht es durch beschauliche Örtchen, durch Wald und Wiesen und entlang der Havel. Doch nicht nur Naturfreunde, auch Geschichtsinteressierte und Architekturfreaks kommen auf ihre Kosten: die Radstrecke führt vorbei an preußischen Schlössern, Bockwindmühlen und Feldsteinkirchen aus der Frühgotik. Ob Havelland, Müggel-Spree, Döbritzer Heide oder Barnimer Feld-mark – in Nullkommanix gelangt man auf den Radring, der mit 28 Bahnhöfen (S- oder Regionalbahn) exzellent an den öffentlichen Nahverkehr in Berlin und Brandenburg angebunden ist. Der Radring ist unterteilt in 11 Etappen zwischen 20 bis 45 Kilometern und bietet sich für ein- bis mehrtägige Radtouren an. Ideal sowohl für ambitionierte Radler*innen als auch für Familien mit Kind bzw. stadtmüde Entdecker*innen.

Naturpark Uckermärkische Seen_Radweg_Radfahrer. Foto: Ulrike Wiebrecht
Naturpark Uckermärkische Seen_Radweg_Radfahrer. Foto: Ulrike Wiebrecht

Hier kommen fünf RUND UM BERLIN Touren

• Tour 1: Von Wandlitz, Biesenthal bzw. Falkenberg (Berlin- Lichtenberg) nach Altlandsberg (mit Zwischenstationen in Bernau und Börnicke)
• Tour 2: Von Oranienburg nach Wandlitz (Stationen: Bauernmarkt Wensickendorf, Heidekrautbahn Schmachtenhagen, Barnim Panorama Wandlitz)
• Tour 3: Von Hennigsdorf nach Kremmen (Stationen: Schlosspark Schwante, Bockwindmühle Vehlefanz, Scheunenviertel Kremmen)
• Tour 4: Von Ketzin nach Postdam (Stationen: Caputh, Werder, Potsdam)
• Tour 5: Von Königs Wusterhausen und Rangsdorf nach Großbeeren (Stationen: Strandbad Rangsdorf, Satteltaschenpicknick Kirche Jühnsdorf, Bülowpyramide Großbeeren) RUND UM BERLIN ist ein gemeinsames Projekt der Regionalparks, die im Umland von Berlin liegen. Weitere Infos: Komoot:  

Die besten E-Bike-Touren

Ein Tagebausee im Lausitzer Seenland. Foto: Ulrike Wiebrecht
Ein Tagebausee im Lausitzer Seenland. Foto: Ulrike Wiebrecht

Auch, wer nicht ganz so fit und geübt ist, kann sich die Region um die Hauptstadt „erradeln“ – mit Hilfe eines kleinen Motors, meist unter dem Sattel platziert und ein paar Anregungen über geeignete Strecken. Die schönsten Touren stellen wir Ihnen gemeinsam mit dem neu erschienenen Fahrradführer „Die besten E-Bike-Touren rund um Berlin“ vom via reise verlag vor. Die abwechslungsreichen Ausflüge führen zum Beispiel zu Schlössern im wunderschönen Havelland, durch den Naturpark Uckermärkische Seen mit ausgedehnten Buchen- und Kiefernwäldern oder zu Fontanes Sehnsuchtsorten rund um die Ruppiner Schweiz. Auf alten Schifffahrtswegen geht es in den Oderbruch, wo malerische Städtchen in stiller, weiter Landschaft locken. Damit man unbeschwert Rad fahren und die Natur genießen kann, verlaufen die Ausflüge weitgehend auf Wegen abseits des Autoverkehrs. Für die optimale Orientierung gibt es zu jeder Tour eine detaillierte Routenkarte und GPS-Tracks zum Herunterladen. Infos zu Streckencharakteristik, Fahrradverleihen und Ladestationen helfen bei der Ausflugsplanung. Außerdem gibt es Kilometerangaben zu den einzelnen Etappen, Einkehr-, Freizeit- und Badetipps. Viele der Touren sind miteinander kombinierbar, sodass sich auch mehrtägige Fahrradreisen planen lassen. Auf einer reizvollen Tour ab Potsdam fährt man auf dem Havelradweg, der über 371 Kilometer den Fluss von der Mecklenburgischen Seenplatte bis zur Mündung in die Elbe begleitet. In der grünen und freundlichen Landschaft, wo der Blick in die Weite schweift, kommt die Seele zur Ruhe. Nach einem Zwischenstopp in Werder mit der historischen Inselstadt endet die Tour in Brandenburg an der Havel, wo sich heute Loriots Waldmöpse die Nase an der altehrwürdigen Bausubstanz plattdrücken. Wasser und Wälder satt verspricht die Tour von Fürstenberg nach Templin auf gut ausgebauten Fahrradwegen, die durch die südlichen Ausläufer der Mecklenburgischen Seenplatte führen. Der Naturpark Uckermärkische Seen mit seinen klaren Gewässern ist ein Paradies für Wasserwanderer, aber auch vom Fahrrad aus schön anzusehen. Unterwegs geht es durch ausgedehnte Buchen- und Kiefernwälder, vorbei an liebenswerten Orten wie Himmelpfort mit seiner romantischen Klosterruine und dem Weihnachtspostamt. Eine weitere Station ist die von Gewässern umschlossene Flößerstadt Lychen, bevor einen Templin, die „Perle der Uckermark“, mit intakter Stadtmauer, zahlreichen Toren und Wiekhäusern empfängt. Bei einer Rundtour durchs Lausitzer Seenland trifft man auf weite Strände, feinen hellen Sand und auf dem Wasser schaukelnde Boote: An manchen Stellen sieht es aus wie an der Ostsee. Dabei breitete sich hier vor einigen Jahren noch eine Mondlandschaft mit tiefen Kratern und Furchen aus. Dann wurden die Halden geflutet, um das Gebiet in die größte zusammenhängende Seenlandschaft Europas zu verwandeln. Die radikale Verwandlung der Landschaft lässt sich auf dieser Fahrradroute, die offiziell „Bergmann trifft Seemann“ heißt, hautnah miterleben, denn unterwegs kann man in Welzow auch einen Blick auf ein vom aktiven Braunkohle- Tagebau verwüstetes Gelände werfen.