Vor einem Dreiviertel Jahrhundert wurden die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) gegründet. Zur Feier dieses Jubiläums fand am 17.11. eine Festveranstaltung im Museum Barberini in Potsdam statt.
„Die Ehe ist der Versuch, die Probleme zu zweit zu lösen, die man alleine nie gehabt hätte.“ Charlie Chaplin hat mit seinem Zitat über das Zusammenleben sicher nicht an Berlin und Brandenburg gedacht. Und trotzdem ist es nicht unzutreffend für das Verhältnis der beiden Länder in der Hauptstadtregion, wie es UVB-Präsident Stefan Moschko auf der Festveranstaltung zu 75 Jahren Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB) sagte. Schließlich sind sie beinahe so eng verbunden wie in einer Ehe. Und sie sind angesichts der Herausforderungen durch die vielen Umbrüchen unserer Zeit quasi gezwungen, gemeinsam erfolgreich zu sein. „Berlin und Brandenburg können Transformation“, erklärte Moschko im Museum Barberini vor 200 Gästen aus Wirtschaft und Politik weiter. „Mit unseren innovativen Unternehmen, vom Start-up bis zum Weltkonzern, mit der starken Wissenschaft, mit den engagierten Menschen in der Region haben wir hier die besten Chancen.“

Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), untermauerte dies mit einer neuen Studie seines Hauses. „Die Gestaltung der Transformation könnte hier in besonderer Weise gelingen“, lautete sein Urteil. Die Verbindung der größten Stadt der Republik mit einem hochattraktiven Umland sei eine exzellente Voraussetzung dafür. Berlin und Brandenburg könnten bei der Wirtschaftskraft aufschließen zu Regionen wie Stuttgart oder München. Die Wirtschaft müsse dazu in Personal investieren, in IT-Experten und Ingenieure. Dazu brauche es die richtigen Rahmenbedingungen.
Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke wollte nicht widersprechen. „Wir haben alles, was es braucht, um eine der führenden Wirtschaftsregionen in Deutschland zu sein“, sagte er in seinem Grußwort. „Das Einzige, was uns mitunter wirklich fehlt, ist Selbstbewusstsein und Stolz auf das Erreichte.“

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner sah es genauso. „Wir brauchen Brandenburg für unsere gute Entwicklung in Berlin. Und Brandenburg braucht auch Berlin“, sagte er. „Wir müssen immer gemeinsam diese Region vertreten – und dürfen nie gegeneinander arbeiten.“ Im Prinzip also wie in einer guten Ehe.