Kies, Pferde und viel Natur: Lebensqualität in MOL

Foto: Ingrid Kraft

Der Landkreis Märkisch-Oderland (MOL) liegt im Nordosten Brandenburgs und ist eine Region, die mit vielfältigen Facetten beeindruckt.

Mit einer Fläche von etwa 2.100 Quadratkilometern und etwas mehr als 200.000 Einwohnern bietet Märkisch-Oderland eine spannende Mischung aus ländlicher Idylle, historischen Sehenswürdigkeiten und wachsender wirtschaftlicher Dynamik. Die Region mit ihren 45 Gemeinden, darunter amtsfreie Städte wie Strausberg, Bad Freienwalde und Altlandsberg, profitiert von ihrer Lage zwischen Berlin und Polen. Der Landkreis verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz, mehrere Grenzübergänge und überregionale Schienenwege mit guter Anbindung an die Hauptstadt und drei Flugplätzen. (Strausberg, Eggersdorf, Neuhardenberg)

Einzigartige Naturkulissen

Märkisch-Oderland ist überwiegend ländlich geprägt. Flusslandschaften, Seen, Wäldern und Moore bilden ein einzigartiges Ökosystem. Die Oder, die die Grenze zu Polen bildet, ist nicht nur eine wichtige Wasserstraße, sondern auch ein bedeutendes Natur- und Erholungsgebiet, der Tourismus dadurch zu einem Wirtschaftsfaktor geworden. 63% der Kreisfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Die fruchtbaren Böden und das günstige Klima begünstigen die Produktion von Getreide, Zuckerrüben und Gemüse. So ist die Gemeinde Golzow nicht nur bekannt für ihre filmische Langzeitdokumentationsreihe „Die Kinder von Golzow“, die 18 Menschen der Jahrgänge 1953 bis 1955 auf ihrem Lebensweg von den Anfängen der 1960er Jahre bis 2007 begleitete, sondern auch durch einen umfangreichen Gemüseanbau. Rund um Altlandsberg, einem der größten Obstanbaugebiete Brandenburgs, bauen u.a. die BB Brandenburger Obst GmbH und das Obstgut Franz Müller GmbH Kern-, Stein- und Beerenobst an. Alte Backsteinscheunen und Dorfkirchen im Umkreis von Altlandsberg zeugen von dieser langen landwirtschaftlichen Tradition. Knapp 48.000 Hektar der Fläche sind Wald, meistens Kiefernwald. Mit dem Blumentaler und Freienwalder Forst, der sich über 30 km zwischen Strausberg und Bad Freienwalde erstreckt und einem fast ebenso großen Waldgebiet mit dem Naturpark Märkische Schweiz im Zentrum des Landkreises gibt es in der Region große zusammenhängende Waldgebiete, die sich besonders gut für die Holzgewinnung eignen. Passend zu dieser landwirtschaftlichen Ausprägung hat das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg seinen Sitz.

Sehenswürdigkeiten mit großer Geschichte

Verwaltungssitz des Landkreises ist Seelow, am Westrand des Oderbruchs gelegen. Zum Zentrum Berlins sind es von hier aus ca. 70 Kilometer, die Entfernung zur Grenze nach Polen beträgt etwa 20 Kilometer. Bekannt wurde Seelow durch die größte Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf deutschem Boden im Frühjahr 1945. Tausende Opfer auf allen Seiten und bei der märkischen Bevölkerung waren zu beklagen. Die Gedenkstätte Museum Seelower Höhen erinnert an die Kämpfe und mahnt zum Frieden. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Schloss Neuhardenberg, ein barockes Schloss aus dem 18. Jahrhundert. Umgeben von einem schönen Park, bietet es Einblicke in die preußische Geschichte und ist Ort für Veranstaltungen, Konferenzen und kulturelle Events. Auch die Galopprennbahn Hoppegarten zieht jährlich über 50.000 Pferdefans an. Seit 1868 wird hier auf Spitzenpferde gewettet und mittlerweile finden auch Konzerte open air statt. Im Umfeld der Rennbahn haben sich Reiterhöfe und -pensionen sowie diverse Reitvereine angesiedelt. Nicht ohne Grund nennt sich die Gemeinde selbst „Rennbahngemeinde“.

Wirtschaftliche Prosperität

Neben der Land- und Forstwirtschaft prägen kleinere und mittelständische Unternehmen in den Bereichen Maschinenbau, Logistik und Dienstleistungen das wirtschaftliche Leben in MOL. Zudem hat sich die Region in den letzten Jahren verstärkt auf den Bereich erneuerbare Energien konzentriert, insbesondere auf Windenergie und Solarparks, was zur wirtschaftlichen Prosperität beiträgt. Diese führte dazu, dass sich das zur Verfügung stehende Angebot an freien Flächen für Investitionsvorhaben merklich reduziert hat – ein gutes Zeichen für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes. Auch die Ansiedlung von Tesla im Nachbarlandkreis Oder-Spree zog ein erhöhtes Investitionsinteresse von in- und ausländischen Unternehmen nach sich.

Größere Unternehmens-Ansiedlungen befinden sich bspw. in Hoppegarten, in Strausberg und in Rüdersdorf. So eröffnete in Hoppegarten im Sommer 2015 die Europazentrale des deutschen Modeunternehmens Clinton Großhandels GmbH, bekannt durch die Modemarken Camp David und Sooccx. In Strausberg hat sich seit dem Jahr 2000 die Aerotours GmbH etabliert, die Flüge innerhalb Deutschlands und in das europäische Ausland durchführt und eine eigene Flug- und Pilotenschule betreibt. Und in Rüdersdorf hat sich mit der CEMEX Deutschland AG eines der weltweit größten Handelsunternehmen im Bereich Zement und Klinker etabliert und hier zudem seine Verwaltungszentrale errichtet.

Muschelkalk wird schon seit vielen Jahrhunderten in Rüdersdorf abgebaut. Seit dem 17. Jahrhundert wird das wertvolle Gestein zu Branntkalk weiter verarbeitet, wovon die historischen Öfen auf dem Gelände des Museumsparks Rüdersdorf zeugen. Mit der Zementherstellung wurde 1885 begonnen. Viele bekannte Gebäude Brandenburgs und Berlins wurden aus Rüdersdorfer Muschelkalk gebaut, bspw. das Fundament des Brandenburger Tors in Berlin oder die Treppenstufen im Schloßpark Sanssouci. Die Eiszeit und ihr geologisches Erbe bringen es mit sich, dass sich auch Ton- und Kiesgruben, bspw. in Vogelsdorf, behaupten.

www.maerkisch-oderland.de