Potsdam – Brasilien und zurück

Prof. Knut Andreas, künstlerischer Leiter des Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam - Foto: Isabela Senatore

Als im Juni 2011 die dritte Ausgabe von Klassik am Weberplatz zu einer „Brasilianischen Nacht“ einlud, war das der Auftakt einer tiefen Beziehung, die das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam mit der Musik und den Musikern des südamerikanischen Landes verbindet.

So war einer der Solisten beim diesjährigen Open-Air-Konzert auf dem Weberplatz Fernando Hashimoto, Professor für Schlagzeug an der Universität von Campinas im brasilianischen Bundesstaat São Paulo. Gerade erst spielte Vagner Ferreira „Klavierkonzerte aus drei Nationen“ in der Babelsberger Friedrichskirche. Der brasilianische Pianist trat bereits 2015 als Solist der „Klaviernacht“ bei „Klassik am Weberplatz“ mit dem größten und ältesten Sinfonieorchester der Landeshauptstadt vor rund 2.000 Zuhörern auf. Wie entstand diese Verbundenheit? „Das hat sich kontinuierlich entwickelt“, berichtet Prof. Knut Andreas, der seit 1998 das Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam künstlerisch leitet und die Konzerte dirigiert. Wenn nicht sein brasilianischer Kollege Parcival Módolo am Pult steht, der am 7. Dezember das Adventkonzert „Blech trifft Erika“ in der Schinkelhalle dirigieren wird. Begünstigend für die engen musischen Beziehungen zwischen dem Sinfonieorchester und Brasilien sind natürlich die portugiesischen Sprachkenntnisse des Professors, der aufgehört hat, zu zählen, wie oft er inzwischen im größten Land Südamerikas weilte. Er probt mit Orchestern und dirigiert Konzerte. Die Brasilianische Akademie für Literatur und Kunst „Paranapuã“ (Rio de Janeiro) ehrte Knut Andreas mit dem Orden für kulturelle Verdienste und würdigte damit seine Leistungen bei der Verbindung brasilianischer und deutscher Künstler sowie sein Engagement bei der Bekanntmachung brasilianischer Musik in Deutschland. Gibt es in der Arbeit Unterschiede, schließlich sind Noten eine Sprache, die man überall auf der Welt versteht? „Im Können und der Spielfreude nicht“, antwortet der Dirigent, aber viele der Musikerinnen und Musiker arbeiten unter schwierigen sozialen Bedingungen.“ "

Gegenwärtig proben die mehr als 75 Laien- und Profimusiker des Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam für das Konzert am 3. November, bei dem sie zum ersten Mal im Potsdamer Nikolaisaal auftreten. Und dann steht auch schon ein besonderes Jubiläum auf dem Spielplan: Im kommenden Jahr feiert das Orchester 75. Geburtstag.

Das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam erleben:

Sinfoniekonzert „Kontraste“
Das Konzert des Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam im November verspricht ein besonders kontrastreiches Klangerlebnis mit Werken von Henry Purcell, Michael Nyman und Dmitri Schostakowitsch. Erstmals wird das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam eines seiner Sinfoniekonzerte im Nikolaisaal Potsdam aufführen.

Henry Purcell – Music for the Funeral of Queen Mary Michael Nyman – Konzert für Posaune und Orchester (eine Potsdamer Erstaufführung) Dmitri Schostakowitsch – Symponie Nr. 5 Solist: Helge von Niswandt (Solo-Posaunist des Konzerthausorchesters Berlin) 3. November 2019, 18.00, Nikolaisaal Potsdam

Adventskonzert „Blech trifft Erika“

7. Dezember 2019, 16.00 Uhr, Schinkelhalle Potsdam Lesung von Elke Heidenreichs Weihnachtserzählung „Erika“ und weihnachtliche Blechbläser-Musik. Erzählerin: Bettina Mahr Blechbläser des Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam Dirigent: Parcival Módolo