Tänzer, Talker und Trompeter

Fotos: Annett Ullrich

Mehr als 500 Gäste, viele Prominente, gute Stimmung, kulinarische und kulturelle Highlights, eine ungeplante Versteigerung und viele Tausend Euro für die Ukrainehilfe – das waren die Höhepunkte des 20. Brandenburg-Balls am 17. September im Potsdamer Kongresshotel am Templiner See.

Es war ein ganz ungewöhnlicher Zeitpunkt für den Brandenburg Ball. Mitten im September statt wie gewohnt im Januar/Februar hatte das bereits vor drei Jahren gegründete Ball-Kuratorium zum Tanz gebeten. Nachdem der Ball letztmalig 2019 stattfand, sollte er kein weiteres Mal ausfallen. Der Monat September sei daher in die engere Wahl gekommen, um den pandemischen Erfordernissen zu entsprechen, wie Jann Jakobs, Vorsitzender des Ball-Kuratoriums und ehemaliger OB von Potsdam, erklärte. „Außerdem können wir nun mit dem Brandenburg Ball die Ballsaison eröffnen.“ Auch die Gastgeberin des Abends Jutta Braun, Geschäftsführerin des Kongresshotel Potsdam, freute sich: „Wir haben lange keinen Ball im Haus gehabt und so wollen wir heute mal wieder richtig feiern, unsere Gäste kulinarisch verwöhnen und ihnen eine rauschende Ballnacht mit Glamour und Glitzer bieten.“

Der Glamourfaktor war hoch

Viele Prominente, darunter die frühere Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Eiskunstlaufen Katharina Witt, die auch Mitglied des Ballkuratoriums ist, der Boxweltmeister Henry Maske, der erfolgreichste Bobsportler der Olympischen Geschichte Kevin Kuske und viele andere, hatten sich unter die rund 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport gemischt.

Ehrengast des Abends war der weltbekannte Jazztrompeter Till Brönner, dreimaliger Echogewinner und seit neuestem auch Potsdamer. Im Gespräch mit der charmanten Moderatorin des Abends Juliane Sönnichsen, Geschäftsführerin von Radio Potsdam, verriet er, dass man ihn mit Fug und Recht als absoluten Ballprofi bezeichnen könne, denn schon zu Studentenzeiten hätte er sich auf der Bühne als Trompeter seine Sporen verdient. Auch auf dieser Bühne war es ihm nun ein Vergnügen, eine Kostprobe seines Könnens zum Besten zu geben. Mit „Imagine“ von John Lennon, die mehr als 50 Jahre alte Hymne der Friedensbewegung erinnerte er daran, dass Kultur ein wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft ist.

So sah das auch Sebastian Brendel, Kanute, Weltmeister und Olympiasieger: „Man darf in diesen Zeiten auch feiern. Es ist gut, dass alle wieder mal zusammenkommen konnten, man viele bekannte Gesichter treffen und sich austauschen konnte. Der Abend bot eine sehr entspannte Atmosphäre. Dazu kam, dass Geld für einen guten Zweck gesammelt wurde.“

Insgesamt wurde ein Spendenerlös in Höhe von 33.850 Euro erzielt!

Das Geld geht an die Vereine „Paramedic Brandenburg e.V.“ und den Freundes- und Förderkreis des Klinikums „Ernst von Bergmann“, die direkt in der Ukraine helfen. Eine Tombola mit attraktiven Preisen sowie 20 Prozent des Eintrittskartenpreises waren der Grund für den höchsten Erlös in der Geschichte des Brandenburg Balls. Den absoluten Erlös-Kick gab es jedoch durch eine völlig ungeplante Versteigerung. Zunächst hatte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert seinen Losgewinn – ein Aufenthalt in einer Therme – zur Versteigerung freigegeben. Als Till Brönner ein privates Exklusivkonzert spendierte, kamen allein durch diese Aktion 11.000 Euro zusammen. Marion Hanisch, Geschäftsführerin der Rollyboot-Werft in Brandenburg/Havel, war die Meistbietende: „Das Exklusivkonzert von Till Brönner zu ersteigern, war vom guten Zweck getragen. Ich freue mich natürlich auf das Konzert.“

Und dann wurde getanzt

Das Ballorchester „Night Support and Friends“ spielte bis weit in die Nacht. Auch bei den musikalischen Life-Acts drehten sich die Kleider beschwingt. Viele Damen hatten sich eigens beim Potsdamer Designer Marco Marcu für diesen Abend eine neue Garderobe zugelegt.

Das Fazit des Abends war positiv. Katrin Lange, Finanzministerin Brandenburg, stellte fest: „Uns ist allen bewusst, dass wir in schwierigen Zeiten leben, aber nichtsdestotrotz war dieser Abend eine gute Gelegenheit, sich auszutauschen, gesellig zu sein, Zusammenhalt zu demonstrieren. Der Ball war eine gute Möglichkeit, Energie zu tanken, uns Kraft zu geben für neue Herausforderungen.“

Und so ist denn auch Jann Jakobs zuversichtlich, dass ein neuer Termin für den 21. Brandenburg Ball gefunden werden wird. „Der Ball hat es verdient, fortgesetzt zu werden.“

www.brandenburgball.de