Ein brandenburger Kopf

Foto: Jacqueline Steiner

Marion Hanisch, Unternehmerin, Teamplayerin, Lebensgefühlverkäuferin

Marion Hanisch ist Brandenburgerin. Ihre Lehr- und Wanderjahre verbrachte sie zwar in Lüneburg und in Frankfurt am Main, doch 2015 kehrte sie in die märkische Heimat zurück. Seit 2016 lebt sie wieder in ihrer alten Heimatstadt Brandenburg an der Havel.

Dort gründete sie zusammen mit ihrem Mann Roland Delater die Firma „Rollyboot“. Denn eines ist Marion Hanisch auch: Unternehmerin mit Leib und Seele. Dafür wurde sie Mitte November mit dem Unternehmerpreis des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, den der Verband in Kooperation mit der Superillu vergibt, ausgezeichnet.

Von der Gründung bis heute hat sich das Unternehmen, das Hausboote herstellt, zu einem Marktführer entwickelt. Rolly-Boot liefert Spitzenqualität zu einem moderaten Festpreis, in einer Symbiose aus Maschinen- und Handarbeit gefertigt. Im Durchschnitt werden fünf Boote pro Monat gebaut, die je zur Hälfte von Privatpersonen und Charterfirmen erworben werden.

Mittlerweile arbeiten in dem mittelständischen Unternehmen 14 Frauen und Männer in diversen Handwerksberufen: u. a. Zimmerer, Metallbauer, Polsterer. Vom Alter her sei das Team gut durchmischt, wie Marion Hanisch betont. An Fachkräften mangele es ihr nicht. Denn die Unternehmenschefin leitet mit Herz und Verstand, entwickelt den Vertrieb und sorgt für ein vertrauensvolles wertschätzendes Miteinander.

Ihr Mann, Roland Delater, übernimmt den Part des technischen Leiters. Er hatte die Idee für diese Hausboote und entwickelte sie als Life-Style- und Urlaubsprodukt regelmäßig weiter. Aktuell steht ein innovatives voll elektronisches Hausboot namens „Evolution“ in der Fertigungspipeline, das elektrisch und lautlos über das Wasser gleitet.

Auch die nachhaltige Gestaltung der Abläufe und Prozesse auf dem Boot sind für das Familienunternehmen wichtig. So arbeitet das Entwicklungsteam gerade an einem biologischen Toilettensystem. Im nächsten Jahr freut sie sich schon auf die Bootsmesse in Düsseldorf. Denn dort wird ihr neues vollautarkes Solarboot vorgestellt.

Marion Hanisch, die vor der Gründung von Rolly-Boot im Immobilienbereich tätig war, erinnert sich an die Anfänge: „Am Anfang war es hart, gerade als Frau in einem handwerklich männer-dominierten Bereich zu agieren. Wir haben mit kleinen Hausbooten begonnen, und aufgrund der Nachfrage das Boot eine Nummer größer gemacht – das Rolly-Boot-Max, das ein Verkaufsschlager von uns ist.“ Voll ins Risiko sei sie damals gegangen, denn für die notwendigen Investitionen in Maschinen und Anlagen verkaufte sie ihr Auto und ihre Wohnung.

Vom Erfolg gibt die patente Unternehmenschefin gern etwas ab. So spendete sie ihr Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro dem SOS-Kinderdorf in der Stadt Brandenburg und veranstaltete eine Benefizfeier auf der 2.200 Euro zusammenkamen. Darüber hinaus gewann sie weitere Spender, u. a. das Autohaus Ehrl und die Personal Trainerin Sandra Perlbach, die separat Spenden an das SOS-Kinderdorf überwiesen. „Man kann ja nur zusammen erfolgreich sein, und dann ist es wichtig, jene zu unterstützen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, so die Unternehmerin des Jahres.

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