30 Jahre pro agro

Dr. Dietmar Woidke, Hanka Mittelstädt und Konditormeister Rene Klinkmüller. Fotos: Annett Ullrich

Seit seiner Gründung hat sich viel bewegt: Der Verband ist an Themen und Mitgliedern reicher geworden, geblieben sind sein engagierter Einsatz für die Branche und das Bekenntnis zum Standort Brandenburg.

1992 gründeten 19 Brandenburger Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft den Verband pro agro, um in der Nachwendezeit eine effiziente Interessenvertretung für die Förderung von Regionalität zu etablieren. Heute zählt die bundesweit beachtete Brancheninstitution 375 Mitglieder, die mittlerweile auch aus der Direktvermarktung und dem ländlichen Tourismus stammen. Unter dem Motto „Zukunft ist Herkunft – Brandenburg schafft Wohlgefühle“ hat der Verband Mitte Juni seinen 30. Geburtstag in der Heimvolkshochschule am Seddiner See festlich begangen.

Viel hat der Verband in den vergangenen Jahrzehnten erreicht: Mitglieder können sich viel besser vernetzen, Regionalität und Qualität aus Brandenburg sind im Handel und beim Konsumenten beliebt und die Brandenburger Landpartie sowie das Schlachtefest sind erfolgreiche, landesweit etablierte Dialogformate zwischen Herstellern und Verbrauchern. Für die Zukunft sieht der Verband seine Aufgaben insbesondere darin, die Brandenburger Produkte noch stärker in der Metropolregion zu vermarkten und den Land- und Naturtourismus voranzubringen. Dafür wolle man noch intensiver mit der TMB zusammenarbeiten.

In einer leidenschaftlichen Rede stellte die Geschäftsführerin der Ucker-Ei GmbH und zugleich Verbandsvorsitzende Hanka Mittelstädt fest, dass ohne Tierhaltung kein natürlicher Kreislauf denkbar und gute Ernährung ein menschliches Grundbedürfnis sei, weshalb regionale Lieferketten auf Ökologie und Ökonomie gleichermaßen basierten. Ihren flammenden Appell richtete sie direkt an die Landespolitik: „Stellen Sie die Land- und Ernährungswirtschaft wieder aktiv in den Fokus Ihres Handelns, verweisen Sie nicht allein auf Brüssel oder Berlin, wenn es um den Erhalt und die Förderung von regionalen Lieferketten mit Markteinfluss geht“, sagte sie und forderte, die Transformation der Branche und die Entwicklung einer Modellregion Brandenburg/Berlin für regionale Ernährungskreisläufe durch Investitionshilfen massiv zu unterstützen.

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