Das Gartenfest der Handwerkskammer Potsdam fand nach zwei Jahren Zwangspause Mitte Juni wie gewohnt im Märkischen Gildehaus in Caputh bei bestem Wetter statt. Der persönliche Dialog zwischen Politik, Handwerk und Medien bestimmte diesen Sommerabend.
Zum 28. Gartenfest der Handwerkskammer Potsdam (HWK) kamen fast 350 gut gelaunte Gäste aus dem brandenburgischen Handwerk, Politik, Medien und weiteren Wirtschaftszweigen. Zu den Gästen zählte neben dem Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, auch Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Funktion als Bundestagsabgeordneter. Die Weite des Schwielowsees bot die malerische Kulisse für angeregte Gespräche über die Auswirkungen des Ukrainekrieges oder die Einflüsse der starken Inflation auf die tägliche Arbeit des Handwerks, über Nachwuchssuche und Fachkräftesicherung – auch vor dem Hintergrund vieler anstehender Nachfolgeregelungen in den Handwerksbetrieben. Die Freude über das persönliche Wiedersehen war spürbar. Sie zeigte, wie wichtig der Austausch von Angesicht zu Angesicht ist und dass sich das persönliche Miteinander nicht durch Online-Meetings ersetzen lässt.
Gastgeber des Abends, Handwerkskammerpräsident Robert Wüst, betonte: „Mit dem heutigen Abend zeigen wir, dass endlich wieder ein Stück Normalität in unseren Alltag eingekehrt ist, wenngleich wir vor neuen Herausforderungen stehen, die harte Einschnitte mit sich bringen. Umso mehr freue ich mich, dass wir mit diesem Abend auch „Danke“ sagen können: all jenen, die in den letzten beiden Jahren im Handwerk alles daransetzten, das Land am Laufen zu halten, nicht aufgegeben, weiter ausgebildet und Beschäftigung gesichert haben. Gerade in diesen schwierigen Zeiten stellt das Handwerk erneut unter Beweis: Wir stehen zusammen und füreinander ein.“ An die Politik gerichtet forderte Wüst eine Gleichbehandlung aller Wirtschaftszweige: „Wenn es um Entlastungen für die Wirtschaft geht, darf das Handwerk nicht vergessen werden!“
Der Abend bot auch Gelegenheit, gute Nachrichten zu verkünden: Es gelang dem westbrandenburgischen Handwerk, mehr junge Menschen in Ausbildung zu bringen, die Auftragsbücher sind gut gefüllt, die Wertschätzung für das Handwerk zeigt sich mehr und mehr auch in der öffentlichen Meinung. Dieses Engagement der brandenburgischen Handwerksbetriebe lobte auch der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke.
Dass Handwerk und Digitalisierung zusammen passen, zeigte das Zukunftszentrum Brandenburg, das eine mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Hilfseinrichtung vorstellte. Was auf den ersten Blick wie ein Gewand aus einem Science Fiction Film aussah, entpuppte sich als aktives Exoskelett. Wer sich die Haltevorrichtung anlegt, kann schwere Materialien und Werkzeuge leichter verladen. Über-Kopf-Arbeiten werden dadurch ebenfalls leichter und vor allen Dingen körperschonender, da die Exoskelette das körpereigene Muskel-Skelett-System entlasten. So helfen sie, die Produktivität der Mitarbeiter zu erhalten.
Marvin Hänsel vom Zukunftszentrum Brandenburg sieht darin auch den großen Vorteil. „Ein Handwerksbetrieb, der sich entscheidet, mit so einem „Überziehroboter“ zu arbeiten, schafft einen gesundheitsfördernden Mehrwert für seine Mitarbeiter und zeigt potentiellen Auszubildenden, dass Handwerk, Digitalisierung und Gesundheitsschutz zusammen gehören.“ Die HWK Potsdam unterstützt als Projektpartner des Zukunftszentrums Brandenburg Handwerksunternehmen aller Branchen im digitalen und demografischen Wandel.