„Verteilen“ von Immobilien ist vorbei

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Nach Angaben des Deutschen Anlage-Immobilien Verbundes (DAVE), einem Zusammenschluss von 12 Immobiliendienstleistungsunternehmen mit knapp 600 Experten an 30 Standorten in Deutschland, befindet sich der Immobilienmarkt aktuell in einem starken Anpassungsprozess und ist deswegen hochspannend, da eine hohe Innovationskraft gefragt ist. Dabei wird ausschlaggebend sein, wie die Umsetzung von Anpassungsfaktoren gelingen wird, beispielsweise bei Bestandsimmobilien.

Denn, so sind sich die DAVE-Partner sicher, ist das „Verteilen“ von Immobilien – wie in den letzten Jahren – vorbei. Stattdessen rückt die Aufgabe des Qualitätsmaklers als Vermittler in der Preisfindung und der Beratung der Interessenten bei der Auswahl der richtigen Investitionen wieder in den Fokus. Die marktgerechte Platzierung von Immobilien aller Anlageklassen steht dabei im Vordergrund. Der Immobilienmarkt ist derzeit von einer Neubewertung des Preis-Leistungsverhältnisses geprägt. Dieses Verhältnis ist in den letzten Jahren aus den Fugen geraten. Die Niedrigzinsphase hat die Preise für fast alle Produkte in die Höhe getrieben, unabhängig von der Substanz, Lage und Nachhaltigkeit.

DAVE verzeichnet demnach weiterhin eine verhaltene Transaktionsaktivität auf dem Immobilienmarkt. Die Anleger sind nach wie vor abwartend und spekulieren auf sinkende Preise, die es aber nicht überall geben wird. Somit sind Investoren mit hohem Eigenkapital gerade im Vorteil.

ESG-konforme Produkte erzielen nach wie vor hohe Preise. Gerade aber in diesem Segment ist ein Engpass festzustellen, da die Bauträger aufgrund der bestehenden limitierenden Rahmenbedingungen, wie hohe Kosten und mangelnde Materialverfügbarkeit, weniger entwickeln.

Demnach erwartet DAVE, dass sich der Neubau dieses Jahr kaum erholen wird. Mit einer nachlassenden Bauaktivität wird es weniger Wohnungen am Markt geben, und die Mietpreise werden weiter steigen. In den letzten Jahren haben wir sozusagen einen subventionierten Markt gesehen, der im Wesentlichen zinsinduziert war.

Aber auch Bestandsimmobilien können ihren Wert erhalten oder steigern, was aber von der Vitalität der Lage abhängig ist. So ist die Entwicklung neuer Ideen und Konzepte für Städte und Kommunen entscheidend für Bestandsimmobilien.

Die beschriebenen Trends spiegeln sich in allen Anlageklassen wider, so dass sich die Immobilienmärkte bei der Zukunftsfähigkeit der Produkte und in räumlicher Hinsicht ausdifferenzieren. Gute Regionen sowie universitäts- und bildungsnahe Standorte werden demnach gewinnen, schlechte Lagen verlieren. Die DAVE-Partner gehen deswegen für wirtschaftlich gut aufgestellte Ballungsräume weiterhin von einer positiven Zukunftserwartung aus, wohingegen strukturschwache Regionen zunehmend unter Druck geraten.

Besonders bei Wohnimmobilien werden nachhaltige Produkte stark nachgefragt. Hier ist interessant, wie sich Neubauten in der Preisstruktur aufstellen werden, gerade im Hinblick auf die Baukosten, die weiterhin hoch bleiben werden. Deswegen zählt besonders bei Wohnimmobilien zukünftig wieder verstärkt der Lage-Aspekt. Dies wird insbesondere für Bestandsimmobilien gelten, so dass von Preisabschlägen bei B- und C-Lagen partiell auszugehen ist.

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