Für Brandenburg: Die zehn „Neuen“ im Bundestag

Es war ein Erfolg auf ganzer Linie: Alle zehn Direktmandate in Brandenburg gingen bei der Bundestagswahl im September 2021 an die SPD. Für Brandenburg im Bundestag – wir stellen Ihnen die neuen Direktmandatsträger vor und fragen sie nach ihren Zielen für ihren Wahlkreis.

Foto: Juliane Kiefer 2021

Wiebke Papenbrock
Wahlkreis 56:
Prignitz – Ostprignitz-Ruppin – Havelland

Die 41-jährige Neuruppinerin ist ehrenamtliches Mitglied im Kreistag Ostprignitz-Ruppin sowie im Vorstand der SGK Brandenburg e. V. „Ich blicke auf 14 Jahre Erfahrung als Referentin im Bundespresseamt und im Deutschen Bundestag zurück. Dass ich bei der Bundestagswahl erfolgreich war, ist auch meiner Verankerung in der Kommunalpolitik zu verdanken. Hier habe ich das Ohr an den Menschen und den Themen, die uns in Brandenburg bewegen.“
Konkrete Ziele?
Drei Themen liegen mir besonders am Herzen: Unsere Gesundheitsversorgung, die Themen Infrastruktur und Verkehr und unsere Bildung.

Foto: Maximilian König

Stefan Zierke
Wahlkreis 57:
Uckermark – Barnim I

Der 50jährige gelernte Werkzeugmacher, Reiseverkehrskaufmann und Tourismusfachwirt engagiert sich seit 2008 in der SPD. Er ist Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Prenzlau, des Kreistages Uckermark und Vorsitzender der SPD Prenzlau und Uckermark. Außerdem sitzt er im Landesvorstand der SPD Brandenburg. Seit 2013 ist Zierke im Bundestag und wurde 2018 Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.
Konkrete Ziele?
Zuverlässige ärztliche Versorgung, attraktive Verkehrsanbindungen und gute Bildung für alle sowie gesundes Wirtschaftswachstum und erfolgreicher Tourismus.

Foto: Maximilian König

Ariane Fäscher
Wahlkreis 58:
Oberhavel – Havelland II

Die 53jährige Mutter lebt in Hohen Neuendorf und studierte Publizistik, Politik und BWL. 2009 wurde sie Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadtverwaltung von Hohen Neuendorf, 2014 dort dann Fachbereichsleiterin für Marketing.
Konkrete Ziele?
Bezahlbares Wohnen, Digitalisierung, regionale Versorgung. Auch im Fokus: Verkehr – so viel gut getakteter ÖPNV und Rad wie möglich und endlich Fortschritt bei der B96 im Norden.

Foto: photothek.net

Simona Koß
Wahlkreis 59:
Märkisch-Oderland –Barnim II

Mit dem Motto „Hier engagiert – in Berlin gebraucht“ gewann die 60-Jährige, die Jahre lang Lehrerin und Schulleiterin war und seit 2020 Schulrätin im Staatlichen Schulamt Frankfurt/Oder ist. Seit Mai 2019 ist die gebürtige Strausbergerin zudem ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Prötzel.
Konkrete Ziele?
Eine gute Gesundheitsversorgung, gute Bildung für die Kinder und eine gute Verkehrsanbindungen. Dafür mache ich Politik als ehrenamtliche Bürgermeisterin und als Abgeordnete im Deutschen Bundestag.

Foto: Nancy Stoffregen

Sonja Eichwede
Wahlkreis 60:
Brandenburg an der Havel –Potsdam-Mittelmark I –
Havelland III –Teltow-Fläming I

1987 in Bremen geboren, war die Juristin Regionalgeschäftsführerin von 2016 bis 2018 der SPD-Brandenburg. Sie war u.a. zuständig für die Organisation des Wahlkampfes für Frank-Walter Steinmeier und später für Erardo Rautenberg im Wahlkreis 60. Von 2018 bis 2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundestagsabgeordneten Dagmar Ziegler, und von 2017 bis 2019 lehrte sie Polizei- und Beamtenrecht an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR). 2020 wurde sie Richterin im Landgerichtsbezirk Neuruppin.
Konkrete Ziele?
Ich möchte frischen Wind in den Bundestag bringen. Es gilt die Zukunft zu gestalten, nicht zu verwalten, und meinem Wahlkreis im Bund eine Stimme zu geben. Mein Ziel ist ein Politikstil auf Augenhöhe, denn Politik lebt von Zielen, Dialog und Austausch.

Foto: Maximilian König

Olaf Scholz
Wahlkreis 61:
Potsdam – Potsdam-Mittelmark II –Teltow-Fläming II

Der Kampf um diesen Wahlkreis galt als einer der spannendsten in ganz Deutschland, weil hier die beiden Kanzlerkandidaten gegeneinander antraten Baerbock und Scholz. Letzterer ist jetzt nicht nur Bundeskanzler, sondern setzte sich auch in seinem Wahlkreis klar durch. Er findet, dass es eine gute Tradition ist, dort zu kandidieren, wo man wohnt: „Das habe ich immer so gemacht, früher als Hamburger und jetzt als Potsdamer. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich mit 34 Prozent der Stimmen gewählt wurde.
Konkrete Ziele?
Wichtig sind mir mehr bezahlbare Wohnungen, bessere Anbindungen durch Bus und Bahn und gute Radwege. Außerdem will ich die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro die Stunde vorantreiben.

Foto: Karoline Wolf

Sylvia Lehmann
Wahlkreis 62:
Dahme-Spreewald –Teltow-Fläming III –Oberspreewald-Lausitz I

Jahrgang 1954, kommt Lehmann aus der Landwirtschaft. 1990 trat sie in die SPD ein und war zunächst auf kommunaler, dann auf Landes- und Bundesebene politisch aktiv. Von 1994 bis 2004 arbeitete sie als Dezernentin für Bildung, Kultur, Jugend, Gesundheit und Soziales im Landkreis Dahme-Spreewald. Von 2004 bis 2019 saß sie für die SPD im Brandenburger Landtag, seit 2019 im Bundestag. „Sicherlich hat der Bundestrend das Wahlergebnis beeinflusst. Doch immer wieder merkte ich, dass mich die Menschen als eine ihnen zuwandte Abgeordnete kennen.
Konkrete Ziele?
Wichtige Vorhaben durch das Organisieren von Fördermitteln nach vorne bringen. Minderheitenrechte und die Interessen der Brandenburgischen Landwirte werden weiterhin oben auf meiner politischen Agenda stehen.

Foto: Christine Fiedler

Mathias Papendieck
Wahlkreis 63:
Frankfurt (Oder) – Oder-Spree

Der 39-Jährige lebt mit seiner Familie in Schöneiche bei Berlin. Seit seinem 16. Lebensjahr arbeitet er im Einzelhandel und ist in seinem Betrieb seit einigen Jahren Betriebsratsvorsitzender. Er engagiert sich ehrenamtlich als Gemeindevertreter und Mitglied des Kreistags Oder-Spree. „Im Wahlkampf habe ich oft die Rückmeldung bekommen, dass die Menschen es schätzen, dass ich schon lange ehrenamtlich aktiv bin und einiges an Erfahrung in der Arbeitswelt mitbringe.“
Konkrete Ziele?
Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Stahlstandort Eisenhüttenstadt erhalten bleibt und dass die Tesla-Ansiedlung ein Erfolg wird. Eng damit verbunden ist die Bereitstellung einer entsprechenden Infrastruktur, sowohl auf der Schiene in Form der RE1-Strecke als auch auf der Straße, z. B. durch einen Ausbau der A12.

Foto: photothek.net

Maja Wallstein
Wahlkreis 64:
Cottbus – Spree-Neiße

Die 35-Jährige zweifache Mutter ist Wissenschaftsmanagerin, Fußballschiedsrichterin und als gebürtige Cottbuserin erstmals für ihre Heimat im Deutschen Bundestag. Die Gründe für ihren Wahlsieg: „Weil ich mit meiner Zuhörtour über 500 Kilometer zu Fuß durch meinen Wahlkreis zu den Menschen gelaufen bin. Denn ich stehe für eine Politik, die sich nicht wegduckt, die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt und die Zukunft gestalten will.
Konkrete Ziele?
Ich möchte meine Heimat enkeltauglich machen! Dazu gehören Investitionen in den Ausbau (digitaler) Infrastruktur, in die Bildung und den ländlichen Raum sowie Zukunftsinvestitionen in Forschung und Wissenschaft in der Lausitz.

Foto: photothek.net

Hannes Walter
Wahlkreis 65:
Elbe-Elster – Oberspreewald-Lausitz II

Das Direktmandat in diesem Wahlkreis gewann der 37-Jährige knapp vor Silvio Wolf (AfD) – mit 439 Stimmen Vorsprung. Walter kommt aus der Niederlausitz. Nach seiner Lehre als Kfz-Mechaniker schloss er seinen Master in Betriebswirtschaftslehre ab. Mit der Absicht, sich in der Gemeindevertretung einzumischen und mitzugestalten, trat er 2003 der SPD bei.
Konkrete Ziele?
Junge Menschen in die Lausitz zu holen und zu halten, für eine starke Wirtschaft, besonders in Handwerk und Industrie. Der sich immer stärker abzeichnende Fachkräftemangel wird eine enorme Herausforderung für unsere Region.