Ein Brandenburger Kopf

Gerald Rynkowski, Foto: Annett Ullrich

Gerald Rynkowski, Unternehmer, Teamplayer, Pragmatiker

Gerald Rynkowski ist ein Unternehmer, wie er im Buche steht: dynamisch, agil, motivierend. Zum Wundern hat er keine Zeit, er will Machen. 

2006 gründete er die VEINLAND GmbH, die Hard- und Softwarekomponenten für den maritimen Bereich fertigt und dies mitten in Brandenburg. Mit Erfolg! Denn kein Hochseeschiff fährt heute ohne Komponenten und Equipment des Unternehmens aus Seddin. Die Hochseeschifffahrt kann mit den Veinlandkomponenten ihren Verbrauch an Kraftstoff und anderen Ressourcen messen und steuern. Die dadurch möglichen Einsparpotentiale sind erheblich. Das schätzen mittlerweile auch Unternehmen der Medizintechnik und Cybersicherheit. Die Bücher sind gut gefüllt, nicht nur mit Aufträgen deutscher Unternehmen. Rund 60% des Umsatzes werden weltweit erwirtschaftet. 

Obwohl 2022 eines der herausforderndsten Jahre war, war es das bislang erfolgreichste. Umsatz, Eigenkapitalquote und Gewinn: die wirtschaftlichen Kennzahlen stiegen genauso wie die Anzahl der Mitarbeiter. 38 Männer und Frauen, darunter 8 Auszubildende, sind in dem Unternehmen beschäftigt, das auch in diesem Jahr für den „Großen Preis des Mittelstandes“ nominiert ist. Zur Zukunftssicherung gehören bei der Veinland Investitionen in die Erweiterung von Produktpalette und Fertigungstiefe. Auch Investitionen in die Mitarbeiter sind wichtig, wie Gerald Rynkowski betont. „Wenn es die wirtschaftliche Lage hergibt, ist es geboten, die Mitarbeiter direkt und indirekt am Erfolg zu beteiligen.“ Zwecks der Familienkompatibilität ist Homeoffice möglich. „Allerdings achte ich auf den sozialen Zusammenhalt im Team und der ist mit virtuellen Zusammenkünften eben nicht möglich“, erklärt der Unternehmer. „Denn die Kreativität lebt vom persönlichen Gespräch vor Ort.“

So am Seemannssonntag, der auf See und in der Veinland GmbH immer am Donnerstagnachmittag stattfindet. Bei Kaffee und Kuchen wird dann im Team die aktuelle Lage besprochen. Diese maritime Tradition hat der Unternehmenschef während seiner eigenen Seemannsjahre kennen gelernt. 

Die Förderung der Ausbildung ist ebenfalls ein Schwerpunkt des unternehmerischen Handelns. „Wir bilden selbst aus, weshalb wir mit den Schulen vor Ort zusammenarbeiten, um aus Praktikanten Auszubildende zu machen. Von der Bildungspolitik wünsche ich mir in dem Zusammenhang mehr Vermittlung von ökonomischen Zusammenhängen, damit sich die jungen Leute eine bessere Vorstellung vom Berufsleben machen können.“ Des Weiteren vergibt die Veinland GmbH seit vielen Jahren vier Deutschlandstipendien. Auch darum ist das Unternehmen für die Auszeichnung „Arbeitgeber der Zukunft“ nominiert. Die lokale Verbundenheit zeigt sich auch in der Unterstützung des Fanfarenzuges Seddin. 

Wenn Gerald Rynkowski zurückblickt, sieht er auch die im Jahresrhythmus anwachsende Bürokratie. „Während ich mich anfänglich ca. 10 Stunden in der Woche mit neuen Vorschriften auseinandersetzen musste, sind es heute fast 30. Deshalb wünsche ich mir von der Politik den Abbau der regulatorischen und steuerlichen Hürden sowie mehr Vertrauen in den Mittelstand.“

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